Ratgeber für Studierende

Steuererklärung für Studierende: So geht’s

Die Steuererklärung ist für viele ein lästiges Thema. Doch gerade Studierende oder Berufseinsteiger  können sich oft einen Teil ihrer gezahlten Steuern zurückholen. Wie das geht und worauf du achten solltest, erfährst du in diesem Artikel.

Warum eine Steuererklärung sinnvoll ist

Nicht jeder ist verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben. Doch wer auf freiwilliger Basis eine einreicht, hat oft gute Chancen, Geld vom Finanzamt zurückzubekommen.

Besonders interessant ist die Steuererklärung, wenn:

• Du während des Jahres nur einen flexiblen Job bei uniworks oder einen Teilzeitjob hattest.

• Du viele Ausgaben wie Weiterbildung oder Arbeitsmaterialien hattest.

• Dein Einkommen bei unter dem Grundfreibetrag lag (2024: 11.604 €).

Im Durchschnitt erhalten Steuerzahler in Deutschland über 1.000 € pro Jahr zurück – ein lohnender Aufwand!

Wer muss eine Steuererklärung abgeben?

Die Pflicht zur Abgabe einer Steuererklärung besteht in bestimmten Fällen, darunter:

• Du hattest mehrere Arbeitgeber gleichzeitig (Steuerklasse VI).

• Du hast Einkünfte aus selbstständiger Arbeit oder Vermietung erzielt.

• Du hast Arbeitslosengeld, Elterngeld oder andere Lohnersatzleistungen von über 410 € bezogen.

Falls du nicht zur Abgabe verpflichtet bist, kannst du trotzdem freiwillig eine Steuererklärung einreichen – und das bis zu vier Jahre rückwirkend.

Diese Ausgaben kannst du absetzen

Eine Steuererklärung lohnt sich besonders, wenn du viele absetzbare Kosten hattest. Hier sind die wichtigsten Kategorien:

1. Werbungskosten

Das sind Ausgaben, die direkt mit deinem Job zusammenhängen, z. B.:

• Arbeitsweg (0,30 € pro Kilometer einfache Strecke)

• Fachbücher, Arbeitskleidung oder Büromaterial

• Kosten für Bewerbungen (Druck, Fotos, Fahrtkosten)

2. Sonderausgaben

Hierunter fallen:

• Studiengebühren oder Weiterbildungskosten

• Versicherungsbeiträge (z. B. Haftpflicht, Krankenversicherung)

• Spenden

3. Außergewöhnliche Belastungen

Diese Kategorie umfasst unvorhergesehene Ausgaben, wie:

• Krankheitskosten (z. B. Zahnersatz oder Brille)

• Pflegekosten

4. Homeoffice-Pauschale

Falls du im Homeoffice gearbeitet hast, kannst du pro Arbeitstag 6 € absetzen, maximal 1.260 € im Jahr.

Schritt-für-Schritt: So machst du deine Steuererklärung

1. Wichtige Unterlagen sammeln

Bevor du loslegst, solltest du alle relevanten Dokumente griffbereit haben:

• Deine Lohnsteuerbescheinigung(en) vom Arbeitgeber

• Quittungen und Belege für absetzbare Ausgaben

• Kontoauszüge bei Spenden oder Versicherungsbeiträgen

2. Steuererklärungssoftware nutzen

Programme wie WISO Steuer, Elster oder Taxfix machen die Erstellung der Steuererklärung einfach und verständlich. Sie führen dich Schritt für Schritt durch den Prozess und helfen, alle potenziellen Sparmöglichkeiten auszunutzen.

3. Angaben prüfen und einreichen

Achte darauf, dass alle Angaben korrekt sind, und reiche die Erklärung entweder digital über Elster oder per Post beim Finanzamt ein.

4. Geduldig auf den Bescheid warten

In der Regel dauert es 6 bis 12 Wochen, bis das Finanzamt deinen Steuerbescheid bearbeitet hat. Prüfe ihn sorgfältig, da Fehler passieren können.

Tipps für Studierende und Berufseinsteiger

1. Studienkosten rückwirkend absetzen

Studierende können Ausgaben wie Semesterbeiträge, Fachliteratur oder Umzugskosten in ihrer Steuererklärung angeben. Bei einem Zweitstudium gelten diese sogar als Werbungskosten.

2. Verlustvortrag nutzen

Wenn dein Einkommen während des Studiums unter dem Freibetrag liegt, kannst du die Kosten für das Studium als sogenannten Verlustvortrag in zukünftige Steuerjahre mitnehmen. Das lohnt sich, sobald du ins Berufsleben startest und mehr verdienst.

Fazit: Steuererklärung lohnt sich

Eine Steuererklärung ist keine Pflicht – aber oft eine lohnende Möglichkeit, Geld zurückzubekommen. Mit den richtigen Unterlagen, einer guten Software und etwas Geduld kannst du dir mehrere hundert oder sogar tausend Euro sichern.

Zögere nicht, die Vorteile zu nutzen – dein Geld wartet auf dich!